Gut zu wissen!
Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb braucht man (mehr oder weniger viele) Maschinen. Vor 100 Jahren wurde in der Landwirtschaft noch ausschließlich mit den Händen und einfachen Mitteln, zum Beispiel dem Einsatz von Pferden und Ochsen auf dem Feld gearbeitet.
Auch heute gibt es im Bezug auf den Maschinenpark der einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe große Unterschiede, das hängt zum Beispiel mit der Tierhaltung, dem Ackerbau und der Betriebsausrichtung zusammen.
Besonderheit:
Unsere Philosophie ist, so wenig neue Maschinen und Traktoren wie möglich zu kaufen. Wir wollen damit einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen leisten. Unsere Maschinen werden in der Regel bis zum “Lebensende” genutzt, das heißt es wird viel repariert und viele Maschinen sind bei uns schon 40 oder 50 Jahre alt.
Impulsfragen
Schätzt doch mal was ein neuer Traktor kostet?
Wie viel Maschinen-Wert steht wohl hier auf dem Platz?
Welche Maschine erscheint euch besonders spannend?
Wie funktioniert mechanischer Pflanzenschutz?
Und Action!
Maschinen-Memory
So geht’s:
Findest du eine der folgenden Maschinen? Wofür wird welche Maschine benutzt? Welche Maschinen stehen nicht bei uns auf dem Platz?
- Heuwender
- Ballenpresse
- Wiesen-Walze
- Mulcher
- Wiesenstriegel
- Schwader
- Sämaschine
- Ballenwagen
Weitere Aktionsideen!
- Trecker (mit-)fahren: Einfach mal fragen, wenn wir (oder andere Bauern) unterwegs sind
Noch mehr Wissenswertes!
Je nach landwirtschaftlicher Ausrichtung werden ganz unterschiedliche Maschinen und Anbaugeräte benötigt. Wir haben zum Beispiel fast nur Grünland, das heißt Wiesen für unsere Kühe. Wir brauchen also kaum Geräte zur Bodenbearbeitung, wie zum Beispiel einen Pflug. Bei unseren Wiesen und Mähweiden handelt es sich um sogenanntes Dauergrünland. Auch die Traktoren fallen bei uns um einiges kleiner aus, als bei unseren Ackerbau betreibenden Berufskollegen.
Bei uns in der Solidarischen Landwirtschaft, also im Gemüseanbau werden dann wieder ganz andere Maschinen und Geräte benötigt. Achtet mal darauf, wenn euch die Tour gleich weiter führt.
Silage
Silage ist durch Gärung konserviertes hochwertiges Grünfutter. Dabei wird das wasserhaltige Material (bei uns sind das: Gras, kleeartige Futterpflanzen, Luzerne, usw.) meist gehäckselt, in Ballen gepresst und mit Folie luftdicht umwickelt. Nun vermehren sich darin Milchsäurebakterien, vergären den Zuckeranteil der Pflanzenmasse und bilden daraus Milchsäure. Sie gibt dem Gemisch einen säuerlichen Geruch und Geschmack (ähnlich wie Sauerkraut) und verhindert damit das Wachstum von Fäulnisbakterien. Schließlich ist das Gemisch so sauer, dass selbst die Milchsäurebakterien gehemmt werden: Die Gärung kommt zum Stillstand und das silierte Futter ist nun lange Zeit haltbar.
Wir machen ungern Silage, da durch die Viele Folie so viel Müll entsteht. Wenn wir das Gras allerdings nicht als Heu, also trocken, pressen können, dann machen auch wir Silage Ballen.
Wir nutzen dafür extra eine “ökologische ” Folie, die 20% weniger Material benötigt. Aber so richtig zufriedenstellend ist das nicht. Außerdem ist auch die Fleischqualität deutlich besser bei reiner Heu-Fütterung.
Mechanische Beikrautbekämpfung
Ihr findet bei uns im Maschinenpark keine Spritze. Das bedeutet wir verzichten komplett auf eine chemische Bekämpfung von Beikräutern, wie wir das “Unkraut” nennen. Stattdessen bearbeiten wir den Boden mit einem Wiesen-Striegel, der die Grasnarbe “ankratzt” und somit Luft in den Boden bringt und z.B. das Moos herauskratzt.
Unland
Von Unland sprechen wir, bei Abschnitten, bei denen eine Bewirtschaftung nicht möglich ist. Unland stellen solche Betriebsflächen dar, „die auch bei geordneter Wirtschaftsweise keinen Ertrag abwerfen können“. Der Maschinenplatz zum Beispiel ist umgeben von Unland, wie Hecken und Gebüsch. Diese Abschnitte sind ökologisch sehr sinnvoll, weil sie viel Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten. Natürliche Flächenabgrenzungen durch Bäume und Hecken sind für uns daher besonders wichtig.